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Neue Online-Reihe: Populärkultur und Antisemitismus – Erscheinungsformen und Perspektiven für die Bildungsarbeit

Populärkultur ist allgegenwärtig. In ihr werden aktuelle gesellschaftliche Debatten aufgegriffen und dargestellt. Ebenso bietet sie die Möglichkeit, historische Ereignisse nachträglich zu verarbeiten oder sie ideologisch zu verklären. 
Auch Antisemitismus ist Thema in popkulturellen Erzeugnissen und Praktiken der Jugend- und Subkultur. Serien, Filme oder Videospiele thematisieren auf unterschiedliche Arten den Nationalsozialismus sowie dessen Vernichtungsantisemitismus und können damit gleichzeitig zur Enttabuisierung oder Trivialisierung der Shoa beitragen, die sich in Mode, Sprache, Musik und visueller Kultur vollzieht.
Es zeigt sich somit eine ambivalente Rolle der Popkultur: sie kann sich zu  mehrheitsfähigen Ressentiments subversiv verhalten. Aber auch neofaschistische oder verschwörungsideologische Bewegungen nutzen anschlussfähige popkulturelle Protestformen und Memes zur Verbreitung ihrer Ideologie und jugendkulturelle Phänomene wie Deutschrap erweisen sich  als äußerst anschlussfähig für Antisemit*innen unterschiedlicher Couleur. Auf bedenkliche Überschneidungen von israelbezogenem Antisemitismus und (Pop-)Kultur verweisen aktuell wiederum Positionierungen verschiedener Kulturinstitutionen im Kontext der Debatte über den Umgang mit der antisemitischen BDS-Kampagne, die ihrerseits den Boykott Israels auch im kulturellen Bereich forciert. 
Nicht zuletzt in der schulischen wie außerschulischen Bildungsarbeit stellt sich die Aufgabe, Antisemitismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen entschieden entgegenzutreten. Das setzt zunächst einmal voraus, diesen überhaupt erkennen zu können, wenn er in popkulturellen Erzeugnissen zum Ausdruck kommt. Da ideologische Anteile und Erklärungsmuster sich oft nicht direkt, sondern in Bildern, bestimmten Begriffen und für Außenstehende teils hermetisch wirkenden Diskursen äußern, stellt eine Einordnung auch für Pädagog*innen eine Herausforderung dar. 
In unserer online stattfindenden Vortrags- und Workshopreihe möchten wir uns dem Thema Antisemitismus und Popkultur nähern und dabei mit allen Interessierten die Debatte führen, wie man dem alltäglichen Ressentiment begegnen könnte. Dabei behandeln wir verschiedene Aspekte des Themas, die insbesondere im Bereich der schulischen und außerschulischen Arbeit mit Jugendlichen relevant sind. Die Vorträge und Workshops werden ergänzt von zwei Werkstattterminen, in denen wir konkrete pädagogische Ansatzpunkte zu den behandelten Themen unter Einbezug der Teilnehmer*innen vertiefen möchten. 
Die Veranstaltungsreihe richtet sich insbesondere an Lehrkräfte, Multiplikator*innen, politische Bildner*innen, Fachkräfte der sozialen Arbeit und angrenzender Felder sowie Studierende. 
 
Zur Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, dafür reicht eine formlose E-Mail an info@rabulo.de
Vor der Veranstaltung verschicken wir dann den Link zur Online-Konferenz.

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